In diesem Jahr feiert das Herzogenauracher Unternehmen GBI Kommunale Infrastruktur 30-jähriges Jubiläum. Ein guter Anlass für ein Gespräch mit Geschäftsführer Andreas Zacherl.

Als exzellenter Partner für Kommunen hat sich die GBI Kommunale Infrastruktur GmbH einen Namen gemacht. Das Herzogenauracher Unternehmen mit 50 Mitarbeitern an zwei Standorten unterstützt die Gemeindeverantwortlichen seit 30 Jahren bei der wichtigen Aufgabe, eine funktionierende Infrastruktur zu gewährleisten. Im Interview spricht Geschäftsführer Andreas Zacherl über seine persönliche Unternehmensvision sowie die Bedeutung von Teamwork und Selbstbestimmung im Unternehmen.

Sie sind seit 20 Jahren und nahezu das ganze Berufsleben bei GBI. Warum sind Sie dabeigeblieben und haben das Unternehmen schließlich übernommen?

Andreas Zacherl: Grundsätzlich habe ich mich bei GBI schon immer sehr wohl gefühlt. Ausschlaggebend hierfür war im Rückblick das, worauf ich selbst jetzt auch am meisten Wert lege. Strukturiertes und geradliniges Arbeiten bei größtmöglicher Selbstbestimmung. Das Umfeld bietet mir aufgrund der Unternehmensgröße auch heute noch die Möglichkeit, professionell an die Aufgaben heranzugehen, erlaubt aber auch eine größtmögliche freie Entfaltung und in gewisser Weise Selbstverwirklichung im Rahmen aller vorherrschenden „Zwänge“. Der zweite wichtige Punkt sind die Menschen. Ich hatte und habe einfach das Glück mit verschiedenen wunderbaren Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Diesen Aspekt beachten wir im Übrigen immer noch bei der Zusammenstellung unseres Teams. Bei aller notwendigen fachlichen Qualifikation können und wollen wir unser Team nur mit Teamplayern vergrößern.

Wie lautet Ihre persönliche Vision: Was wünschen Sie sich mit dem Unternehmen zu erreichen?

Andreas Zacherl: Primär ist mein Ziel eigentlich nicht mit dem Begriff Vision im klassischen Sinne zu benennen. Mein Ziel ist es, am Ende meiner Berufslaufbahn auf ein „Arbeitsleben“ zurückblicken zu können, in dem ich ein gesundes und stabiles Unternehmen geformt und aufgebaut habe. Nachdem wir im klassischen Sinne Dienstleistung betreiben, bedeutet das, den Mitarbeitern ein Umfeld zu geben, in dem sie sich wohlfühlen und verwirklichen können. Das alles bei einem Einkommen, das ein – soweit möglich – sorgenfreies Leben erlaubt.

Welches waren für Sie bislang prägende Momente in der Zeit als Geschäftsführer?

Andreas Zacherl: Da fallen mir viele gerade sehr persönliche Momente mit Mitarbeitern ein. Aber auch die Momente, in denen man an einem Punkt gemerkt hat, dass die Umsetzung von meinen Ideen im Rückblick zum Erfolg geführt haben. Einen positiven und einen negativen möchte ich erzählen.
Negativ war die Kündigung eines langjährigen Mitarbeiters, die für mich sehr überraschend war. Ich musste mir hier eingestehen, dass ich keinen Zugang zu ihm bekommen habe. Hier gilt für mich, ein Mitarbeiter verlässt nicht das Unternehmen, sondern eine Führungskraft.
Ein positives Erlebnis war für mich ein „Parkplatzgespräch“ mit dem Mitarbeiter eines Auftraggebers. Beim Austausch der obligatorischen Weihnachtswünsche gab mir der Mitarbeiter auf den Weg: „Seit sie an der Spitze der GBI stehen, ist die GBI bei uns im Landkreis viel sichtbarer geworden.“

Welche Rolle spielt das Thema Innovation im Unternehmen?

Andreas Zacherl: Innovation spielt bei unserem täglichen Handeln eine zentrale Rolle. Dabei geht es gar nicht immer darum im technischen Bereich besonders innovativ zu sein. Vielmehr ist es in vielen Fällen das Optimieren von Abläufen. In einer technischen Branche, in der es gilt aus einem großen Fundus an Erfahrung eine möglichst wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Projektumsetzung zu realisieren, haben wir Merkblätter und DIN-Vorschriften, die es einzuhalten gilt. Das schränkt den eigentlichen Handlungs- und Innovationsspielraum ein. Die Projektumfänge und die Anzahl an zu bearbeitenden Projekten macht es notwendig Abläufe einer „innovativen“ Betrachtung zu unterziehen. Zu verallgemeinern und automatisieren, die Vermeidung von Schnittstellen ist das, was ich für uns als Innovationsaufgabe sehe. Und letztlich sind viele kleine Innovationen in der Masse oft wirksamer als eine Große. Somit werden wir auch immer die kleinen Bereiche hinterfragen und verbessern.

Was schätzen Sie an Ihren Mitarbeitern?

Andreas Zacherl: Am meisten freue ich mich beobachten zu können, mit welchem Ehrgeiz und mit welcher Hingabe meine Kollegen ihre Aufgaben erfüllen. Die Lösung eines Problems wird im positivsten Sinn als persönliche Herausforderung gesehen.